15 Jahre “Felix und Hedwig Klingenthal-Stiftung”

Bürgermeister und Beirat Ulrich Berger, Beirat Karl d‘Alquen, Speisekammer Salzkotten Bernd Sprenger, Stiftungsvorsitzender Frank d‘Alquen und Beirat Conrad Möller (von links)

Aus den Zeitungen:
Neue Westfälische – Wie zwei große Salzkottener heute noch die Stadt beglücken
Westfalen-Blatt – Klingenthal-Stiftung legt Kapital vorausschauend an
Geseker Zeitung – Das Vermächtnis des Felix Klingenthal
Neue Regionale – Der Name Klingenthal bleibt unvergessen

Neue Westfälische

Salzkotten

Wie zwei große Salzkottener heute noch die Stadt beglücken

Die Felix-und-Hedwig-Klingenthal-Stiftung steht für 15 Jahre soziales Engagement vor Ort. Bedürftige erhalten jährliche Zuwendungen. Jetzt gab es eine üppige Spende.

Johannes Büttner

Salzkotten. Felix und Hedwig Klingenthal waren Menschen mit Format und großem sozialen Engagement. Die Geschäftsleute waren in Salzkotten eine Institution. Felix Klingenthal hatte einen Bekanntheitsgrad der weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Salzkotten hinausging. Der Kaufmann war unter anderem Ehrenbürger der Stadt Salzkotten und von Seefeld in Tirol, er war der letzte Landrat des Altkreises Büren, er war Kreisschützenoberst, langjähriger Brudermeister der Sälzer St.-Johannes-Schützenbruderschaft, Gründungsmitglied der Bank für Kirche und Caritas und vieles mehr.

Nach dem Tod Felix Klingenthals mit 83 Jahren im April 2002 gründete seine Frau Hedwig die Felix-Klingenthal-Stiftung. Zielsetzung der Stiftung ist es, in Not geratene Einwohner Salzkottens durch Zuwendungen zu unterstützen. Im Detail trifft dieses zu auf hilfsbedürftige Menschen über 60 Jahre, hilfsbedürftige Alleinerziehende, anerkannte soziale Einrichtungen der Stadt, hilfsbedürftiger Personen, die keinen gesetzlichen Anspruch oder sonstige Ansprüche auf soziale Hilfeleistungen haben.

Das bereit gestellte Stiftungskapital in Höhe von 300.000 Euro wurde bis 2019 durch Zustiftungen auf eine Million Euro erhöht. Da Hedwig Klingenthal die Stiftung als Alleinerbin eingesetzt hatte, stieg das Stiftungskapital nach ihrem Tod im Juli 2019 auf mehr als vier Millionen Euro an. Durch die Zusammenarbeit mit dem Sozialamt der Stadt und dem Jobcenter in Paderborn konnten seit 2007 bis einschließlich 2021 mehr als 500.000 Euro an hilfsbedürftige Menschen und unterstützungswürdige Institutionen zugewendet werden.

Großneffe arbeitet im Vorstand

„Beides war nur möglich durch die engagierte Zusammenarbeit zwischen dem Sozialamt und dem Jobcenter, dessen Hilfeleistungen an dieser Stelle ausdrücklich hervorzuheben ist“, sagte Rechtsanwalt und Notar Frank d’Alquen, der seit 2018 als Nachfolger von Gerhard Haase und Franz-Josef Binn Vorsitzender der Stiftung ist. Stellvertretender Vorsitzender ist mit Stefan Müller ein Großneffe der Stifter. Mitglieder des Beirats sind Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger, Brudermeister Conrad Möller, Veronika Rohde sowie Rechtsanwalt und Notar i.R. Karl d’Alquen.

 

Über 5.000 Euro von der Felix-und-Hedwig-Klingenthal-Stiftung freut sich die Salzkottener Speisekammer. Bei der Scheckübergabe sind dabei (v. l.): Bürgermeister und Stiftungsbeiratsmitglied Ulrich Berger, Karl d’Alquen (Beirat), Bernd Sprenger (Speisekammer), Frank d’Alquen (Stiftungsvorsitzender) und Brudermeister Conrad Möller (Beirat). | © Johannes Büttner

Dass die Stiftung ihr Kapital aktienbasierend angelegt hat, habe sich 15 Jahre nach der Gründung als der richtige Weg erwiesen, heißt es vom Vorstand. So könnten heute jedes Jahr 160.000 bis 180.000 Euro an Beträgen ausgewiesen werden. „Es war nicht leicht, die Bezirksregierung als Anerkennungsbehörde der Stiftung von diesem Weg zu überzeugen, denn es gilt, das Stiftungskapital zu erhalten und es keiner Spekulation auszusetzen. Aber wir haben es damals geschafft“, sagt Karl d’Alquen, der Hedwig Klingenthal einst zur Stiftungsgründung riet.

Von einer guten und unkomplizierten Zusammenarbeit spricht auch Bürgermeister Berger: „Die bedachten Personen empfinden es sehr segensreich, wenn sie kurz vor Weihnachten eine Geldzuwendung bekommen.“ Dabei werde die Zuwendung in Form von Stadtgutscheinen übergeben, so dass das Geld auch wieder dem heimischen Handel zufließt. 150 Euro sind in der Regel der Höchstbetrag pro Person und Jahr. In den Corona-Jahren sei aber noch eine Extrazuwendung geflossen. Im Stadtgebiet Salzkottens gebe es derzeit rund 250 Bedürftige.

Über eine Zuwendung aus der Felix-und-Hedwig-Klingenthal-Stiftung in Höhe von 5.000 Euro freut sich aktuell die Speisekammer Salzkotten. Durch den Zuzug von Bürgerinnen und Bürgern aus der Ukraine – in Salzkotten leben aktuell 330 Kriegsflüchtlinge – habe sich die Zahl der Bedürftigen um zwei Drittel erhöht, sagte Bernd Sprenger von der Speisekammer. Rund 500 Menschen würden einmal pro Woche von den ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der Speisekammer mit Lebensmitteln versorgt.

 

Westfalen-Blatt

Seit mehr als 15 Jahren Unterstützung für Bedürftige

Salzkottener Klingenthal-Stiftung legt Kapitalvorausschauend an

Salzkotten – Nur wenige Stiftungen sind in Zeiten ausbleibender Zinsen oder sogar erhobener Strafzinsen in der Lage, Kapitalerträge auszuschütten. Die Felix-und-Hedwig-Klingenthal-Stiftung hingegen kann nach anfänglich bis zu 40.000 Euro inzwischen jedes Jahr 160.000 bis 180.000 Euro zur Verfügung stellen, um Bedürftige zu unterstützen.

Von Marion Neesen

5000 Euro aus der Felix-und-Hedwig-Klingenthal-Stiftung, die Bernd Sprenger (Mitte) entgegennahm, kann die Speisenkammer gut gebrauchen. Im vergangenen Jahr bestand die Stiftung 15 Jahre. Darauf haben Bürgermeister und Beirat Ulrich Berger, Beirat Karl d‘Alquen, Stiftungsvorsitzender Frank d‘Alquen und Beirat Conrad Möller (von links) jetzt zurückgeblickt. Foto: Marion Neesen

Seit der Gründung der Stiftung bis einschließlich 2021 wurden Institutionen und hilfsbedürftige Menschen mit nunmehr 500.000 Euro unterstützt. Diese Zahlen stellten jetzt die Beiratsmitglieder Karl d‘Alquen, Conrad Möller und Ulrich Berger sowie Stiftungsvorsitzender Frank d‘Alquen in der Rückschau auf mehr als 15 Jahre Stiftungsarbeit vor. „Möglich ist diese Ausschüttung nur, weil das Kapital aktienbasiert ist“, erläuterte Karl d‘Alquen. Die Bezirksregierung als Anerkennungsbehörde habe die Anlage des Stiftungsvermögens in Aktien nicht gerne gesehen, erinnert sich der Rechtsanwalt und Notare a.D. Denn oberstes Gebot einer Stiftung sei, das Kapital zu erhalten, was bei Kursschwankungen womöglich nicht gewährleistet sei. „Der Aktienindex steigt jedoch seit zehn Jahren stetig. So ist genügend Geld da, um Zuwendungen machen zu können“, so d‘Alquen. Das Kapital in Aktien anzulegen sei herausfordernd, aber auch vorausschauendgewesen.

 Hedwig Klingenthal hatte nach dem Tod ihres Mannes die Stiftung 2006 ins Leben gerufen. Siestellte das Startkapital in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung und erhöhte es bis 2019durch Zustiftungen auf eine Million Euro. Da die Stiftungsarbeit Hedwig Klingenthal nach dem Tod ihres Mannes einen neuen Lebensinhalt gegeben habe, setzte sie die Stiftung zu ihrer alleinigen Erbin ein, informierte Karl d‘Alquen. Nach ihrem Tod 2019 summierte sich das Vermögen der Stiftung auf rund vier Millionen Euro. Der größte Teil sei in Aktien angelegt,400.000 Euro seien Barvermögen. Seite 2018 ist Frank d‘Alquen Vorsitzender der Stiftung, sein Stellvertreter ist Stefan Müller, ein Großneffe der Stifter. Überwacht wird die Tätigkeit der Stiftung über den Beirat.

In den Genuss der Zuwendungen können ausschließlich Salzkottener Bedürftige und Einrichtungen kommen. So sollen hilfsbedürftige Personen über 60 Jahre, Alleinerziehende, anerkannte soziale Einrichtungen der Stadt und hilfsbedürftige Personen, die keinen gesetzlichen Anspruch auf soziale Hilfeleistungen haben, bedacht werden. Auch die Altenwohnheime der Salzkottener Schützenbruderschaft sind Begünstigte. Mit Hilfe des Jobcenters und der Stadt Salzkotten werden alljährlich die Zuwendungsbedürftigen ermittelt.

„Für diese Zusammenarbeit sind wir sehr dankbar“, sagte Karl d‘Alquen. „Die bedachten Personen empfinden es sehr segensreich, wenn sie kurz vor Weihnachten eine Geldzuwendung bekommen. Wir spüren große Dankbarkeit dafür“, bestätigte Beiratsmitglied und Bürgermeister Ulrich Berger. Das Geld wird in Form von Stadtgutscheinen übergeben, sodass Geld auch wieder in den heimischen Handel zurückfließt. Übergeben werden an die Bedürftigen anrechnungsfreie Beträge. In den Coronajahren wurde ein Extrabetrag ausgeschüttet werden. Etwa 250 Bedürftige werden in diesem Jahr berücksichtigt.

Mit 5000 Euro wurde jüngst auch die Speisenkammer Salzkotten bedacht. „Aufgrund des Krieges in der Ukraine versorgen wir zwei Drittel mehr Bedürftige als zuvor. Diesen Bedarf können wir nicht mehr mit den eingesammelten Lebensmitteln decken und müssen zukaufen“, ist Bernd Sprenger von der Speisenkammer dankbar für das Geld.

Einmal pro Woche versorgen die Ehrenamtlichen etwa 500 Personen. Nach Auskunft des Salzkottener Bürgermeisters leben derzeit 330 Menschen aus der Ukraine in Salzkotten.

Geseker Zeitung

Das Vermächtnis des Felix Klingenthal

Von Johannes Büttner

Salzkotten – Die Geschäftsleute Felix und Hedwig Klingenthal waren Menschen mit großem sozialen Engagement – und
eine Institution in Salzkotten. Felix Klingenthal war Ehrenbürger der Stadt und der Partnergemeinde Seefeld in Tirol, er
war der letzte Landrat des Altkreis Büren, Kreisschützenoberst, langjähriger Brudermeister der St. Johannes-
Schützenbruderschaft, Gründungsmitglied der Bank für Kirche und Caritas und vieles mehr.
Nach dem Tod von Felix Klingenthal (83) vor 20 Jahren gründete seine Frau Hedwig Klingenthal im Jahr 2006 die Felix
Klingenthal-Stiftung. Zielsetzung ist es, in Not geratene Einwohner der Stadt Salzkotten durch Zuwendungen zu
unterstützen.
Das von Hedwig Klingenthal bereit gestellte Stiftungskapital in Höhe von 300 000 Euro wurde bis zum Jahr 2019 durch
Zustiftungen auf eine Million Euro erhöht. Da sie die Stiftung als Alleinerbin eingesetzt hatte, stieg das Kapital nach ihrem
Tod im Juli 2019 auf mehr als vier Millionen Euro an. Durch die Zusammenarbeit mit dem Sozialamt der Stadt Salzkotten
und dem Jobcenter Paderborn gingen seit 2007 über 500 000 Euro an hilfsbedürftige Menschen.
Erster Vorsitzender der Stiftung ist seit 2018 der Geseker Rechtsanwalt und Notar Frank d‘Alquen. Dass die Stiftung ihr
Kapital aktenbasierend angelegt hat, habe sich nach 15 jährigen Bestehen der Stiftung als der richtige Weg erwiesen. So
könnten 20 Jahre nach dem Tod von Felix Klingenthal jedes Jahr 160 000 bis 180 000 Euro an Beträgen ausgewiesen
werden.
Von einer guten Zusammenarbeit sprach Bürgermeister Ulrich Berger. „Die bedachten Personen empfinden es sehr
segensreich, wenn sie kurz vor Weihnachten eine Geldzuwendung bekommen.“ Die Zuwendung wird in Form von
Stadtgutscheinen übergeben, so dass das Geld auch wieder dem heimischen Handel zufließt. 150 Euro sind in der
Regel das Maximale, was eine Person jährlich bekommt. In den Corona-Jahren gab es eine Extrazuwendung.
Im Stadtgebiet Salzotten gibt es derzeit rund 250 Bedürftige. Aktuellste Spendenempfängerin ist die Speisekammer.
Durch den Zuzug von Bürgern aus der Ukraine (im Stadtgebiet Salzkotten sind es aktuell 330 Personen) hat sich die
Zahl der Bedürftigen um zwei Drittel erhöht, so Bernd Sprenger von der Speisekammer. Rund 500 Personen werden
einmal pro Woche von den ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der Speisekammer mit Lebensmitteln versorgt.

Neue Regionale

Der Name Klingenthal bleibt unvergessen

Großzügige Ausschüttungen an soziale Zwecke dank Anlage in Aktien

Felix und Hedwig Klingenthal waren nicht nur erfolgreiche Geschäftsleute, sondern auch weit über die Salzkottener Stadtgrenzen hinaus für ihr soziales Engagement bekannt. Beide sind bereits verstorben, doch ihr Einsatz für das Gemeinwohl wirkt bis heute nach, und zwar in Form der Felix- und Hedwig-Klingenthal-Stiftung. Seit der Gründung der Stiftung vor 15 Jahren bis einschließlich 2021wurden rund 500.000 Euro aus den Erträgen an hilfsbedürftige Menschen und soziale Organisationen ausgeschüttet.

Diese und andere Zahlen stellten die Beiratsmitglieder Ulrich Berger, Conrad Möller, Veronika Rohde und Karl d’Alquen sowie Stiftungsvorsitzender Frank d‘Alquen jetzt in ihrer Rückschau auf mehr als 15 Jahre Stiftungsarbeit vor. Diese ist durchaus erfolgreich: Jedes Jahr können zwischen 160.000 und180.000 Euro für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt werden – in Zeiten von Niedrigzins und Negativzinsen ist dies keine Selbstverständlichkeit und wohl nur dadurch zu begründen, dass das Stiftungsvermögen seinerzeit in Aktien angelegt wurde. „Der Aktienindex steigt seit Jahren stetig. So ist genügend Geld da, um Zuwendungen ausschütten zu können“, so Karl d’Alquen.

Diese Zuwendungen gehen ausschließlich an hilfsbedürftige Menschen und Einrichtungen in Salzkotten. Dazu gehören derzeit rund 250 Alleinerziehende, Bedürftige über 60 Jahre oder Menschen, die keinen Anspruch auf soziale Hilfeleistungen haben. Die Zuwendungen werden in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und dem Sozialamt verteilt und belaufen sich in der Regel auf maximal150 Euro jährlich. Der Betrag wird in Form von Stadtgutscheinen übergeben, so dass das Geld auch dem heimischen Handel zugute kommt.

Auch anerkannte soziale Einrichtungen und die Altenwohnheime der Schützenbruderschaft St. Johannes gehören zu den Nutznießern der Stiftung. Zuletzt hat die Speisekammer Salzkotten 5.000 Euro erhalten – Geld, dass dringend benötigt wird, da sich die Zahl der Kunden durch den Zuzug von Menschen aus der Ukraine um zwei Drittel erhöht hat. Rund 500Personen werden einmal pro Woche von den ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der Speisekammer mit Lebensmitteln versorgt. (NR / bü)

Felix und Hedwig Klingenthal

…waren Menschen mit Format und großem sozialen Engagement. Nach dem Tod von Felix Klingenthal (83) im April 2002, gründete seine Frau Hedwig Klingenthal im Jahr2006 die Felix-Klingenthal-Stiftung. Das damals bereitgestellte Stiftungskapital in Höhe von 300.000 Euro wurde bis zum Jahr 2019 durch Zustiftungen auf eine Million Euro erhöht. Da Hedwig Klingenthal die Stiftung als Alleinerbin eingesetzt hatte, stieg das Stiftungskapital nach ihrem im Juli 2019 Tod auf mehr als vier Millionen Euro an.