Geseker Zeitung – Das Vermächtnis des Felix Klingenthal

Das Vermächtnis des Felix Klingenthal

Von Johannes Büttner

Salzkotten – Die Geschäftsleute Felix und Hedwig Klingenthal waren Menschen mit großem sozialen Engagement – und
eine Institution in Salzkotten. Felix Klingenthal war Ehrenbürger der Stadt und der Partnergemeinde Seefeld in Tirol, er
war der letzte Landrat des Altkreis Büren, Kreisschützenoberst, langjähriger Brudermeister der St. Johannes-
Schützenbruderschaft, Gründungsmitglied der Bank für Kirche und Caritas und vieles mehr.
Nach dem Tod von Felix Klingenthal (83) vor 20 Jahren gründete seine Frau Hedwig Klingenthal im Jahr 2006 die Felix
Klingenthal-Stiftung. Zielsetzung ist es, in Not geratene Einwohner der Stadt Salzkotten durch Zuwendungen zu
unterstützen.
Das von Hedwig Klingenthal bereit gestellte Stiftungskapital in Höhe von 300 000 Euro wurde bis zum Jahr 2019 durch
Zustiftungen auf eine Million Euro erhöht. Da sie die Stiftung als Alleinerbin eingesetzt hatte, stieg das Kapital nach ihrem
Tod im Juli 2019 auf mehr als vier Millionen Euro an. Durch die Zusammenarbeit mit dem Sozialamt der Stadt Salzkotten
und dem Jobcenter Paderborn gingen seit 2007 über 500 000 Euro an hilfsbedürftige Menschen.
Erster Vorsitzender der Stiftung ist seit 2018 der Geseker Rechtsanwalt und Notar Frank d‘Alquen. Dass die Stiftung ihr
Kapital aktenbasierend angelegt hat, habe sich nach 15 jährigen Bestehen der Stiftung als der richtige Weg erwiesen. So
könnten 20 Jahre nach dem Tod von Felix Klingenthal jedes Jahr 160 000 bis 180 000 Euro an Beträgen ausgewiesen
werden.
Von einer guten Zusammenarbeit sprach Bürgermeister Ulrich Berger. „Die bedachten Personen empfinden es sehr
segensreich, wenn sie kurz vor Weihnachten eine Geldzuwendung bekommen.“ Die Zuwendung wird in Form von
Stadtgutscheinen übergeben, so dass das Geld auch wieder dem heimischen Handel zufließt. 150 Euro sind in der
Regel das Maximale, was eine Person jährlich bekommt. In den Corona-Jahren gab es eine Extrazuwendung.
Im Stadtgebiet Salzotten gibt es derzeit rund 250 Bedürftige. Aktuellste Spendenempfängerin ist die Speisekammer.
Durch den Zuzug von Bürgern aus der Ukraine (im Stadtgebiet Salzkotten sind es aktuell 330 Personen) hat sich die
Zahl der Bedürftigen um zwei Drittel erhöht, so Bernd Sprenger von der Speisekammer. Rund 500 Personen werden
einmal pro Woche von den ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der Speisekammer mit Lebensmitteln versorgt.